Frankreich und Deutschland sind nicht nur geografisch gesehen Nachbarn, sie haben einiges gemeinsam, was ihre Kultur, ihre Politik und ihre Denkweise anbelangt. Der interkulturelle Austausch und Zusammenhalt wird durch Initiativen, Schüleraustausch und auch länderübergreifende Projekte gefördert. Und dennoch hält sich oft hartnäckig die Annahme, die Franzosen würden die Deutschen ablehnen. Ist dies der Fall?
Franzosen sind generell so eingestellt, dass sie sehr stolz auf ihr Land sind und anderen Ländern gegenüber eine misstrauische oder zumindest reservierte Position einnehmen. Deutlich wird das mitunter auch bei Entscheidungen im Rahmen der Europäischen Union. Zwar hat Frankreich sich bereits gegen die einheitliche europäische Verfassung ausgesprochen und befürwortet nicht unbedingt die Aufnahme weiterer Länder in die Europäische Union, das hat jedoch nichts mit Deutschland oder der deutsch-französischen Beziehung zu tun. Damals in der Nachkriegszeit standen die Franzosen den Deutschen eher negativ gegenüber, aber diese Haltung hat sich grundlegend geändert. Vor allem die junge Generation der Franzosen ist den deutschen Nachbarn gegenüber ebenso aufgeschlossen wie die jungen Deutschen ihren französischen Nachbarn gegenüber.
Frankreich beteiligt sich stark am Schüleraustausch und beide Länder fördern u. a. das Erlernen der Sprache des Nachbarlands. Etliche Deutsche verbringen ihren Urlaub in französischen Regionen und werden meist mit offenen Armen empfangen. Von Ablehnung kann also keine Rede sein. Selbstverständlich gibt es Unterschiede in der Kultur und Lebensweise, die es zu überbrücken gilt, aber gerade dies wird in der Regel gut gemeistert. Vor allem die Schüleraustausche vermitteln ein Bild der Lage vor Ort und bringen die Menschen einander näher. Es mag sein, dass einige ältere Franzosen noch ein schlechteres Bild von den Deutschen haben oder dass man gerade in ländlichen Regionen noch an Vorurteilen festhält, das ist jedoch die Ausnahme.
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