Das sogenannte „Plastikgeld“, in Form von Kreditkarten und EC-Karten, wird bei den Verbrauchern immer populärer. Bereits jetzt existieren in Deutschland weit mehr als 20 Millionen Kreditkarten der großen Kartengesellschaften. Deutsche Verbraucher schätzen die Karten, weil sie bequem und universell einsetzbar sind. Außerdem können Kreditkarten dazu dienen, finanzielle Engpässe wie sie in Notsituationen oder bei außergewöhnlichen Ereignissen auftreten, zu überbrücken. Im Gegensatz zu Frankreich und Großbritannien akzeptieren deutsche Discounter keine Kreditkarten. Während man in Frankreich in jedem größeren Supermarkt mit Kreditkarte bezahlen kann, geht das in Deutschland nur in den Lebensmittelabteilungen großer Kaufhausketten. Einen guten Überblick über die angebotenen Kreditkarten können Verbraucher auf diversen Webseiten finden.
In Deutschland ist das Bezahlen mit Kreditkarte im Supermarkt nicht möglich, weil zwischen den verschiedenen Discountern ein harter Preiskampf herrscht. Dadurch ist die Gewinnspanne kleiner als in anderen Ländern und liegt häufig unter 10 Prozent. Beim Karteneinsatz werden aber 2,5 Prozent Gebühren fällig, die der Einzelhändler an die Kartengesellschaft abführen muss. Das würde die ohnehin knapp kalkulierte Gewinnspanne noch weiter schmälern. Im Ausland dagegen kann selbst das Bezahlen von Lebensmitteln mit einer Kreditkarte durchaus Sinn machen. In Ländern mit Fremdwährung wie Großbritannien kann es praktisch sein, weil man sich dadurch die Umtauschgebühr von Euro in Pfund Sterling sparen kann. Auch in Euroländern wie Frankreich kann es günstiger sein, im Supermarkt mit der Kreditkarte zu bezahlen. Dieser Fall könnte eintreten, wenn es beispielsweise keinen Geldautomaten der Hausbank oder einer ihrer Partnerbanken am Urlaubsort gibt. Beim Abheben von Bargeld an Automaten fremder Banken fallen hohe Gebühren an, die man sich beim Bezahlen mit der Kreditkarte spart.
Obwohl in Frankreich das Bezahlen mit Kreditkarte im Supermarkt möglich ist, sollte man es sich nicht zur Gewohnheit machen. Eine Kreditkarte eignet sich als eine Art stille Reserve für Notfälle oder Ausnahmesituationen, nicht zum Einkaufen von Lebensmitteln. Die Zinsen bei Kreditkarten sind hoch. Dazu kommen bei den meisten Kreditkarten noch Jahresgebühren, die ebenfalls bezahlt werden müssen. Das macht solche Einkäufe noch teurer als sie ohnehin schon sind. Um Manipulationen mit der Kreditkarte zu erschweren, sollte man die Karte nie aus den Augen lassen und auf keinen Fall gestatten, dass der Kassierer oder Kellner damit irgendwo nach hinten verschwindet. Bevor man die Karte wieder einsteckt, sollte man prüfen, ob es sich wirklich um die eigene handelt.