Die Eurokrise beschäftigt weiterhin ganz Europa. Vor allem die Treffen zwischen Angela Merkel und Nicholas Sarkozy werden aufmerksam und mit Besorgnis verfolgt. Sarkozy hat Eile damit, eine Finanztransaktionssteuer zu erheben, und falls die anderen Länder nicht mitziehen, soll sie nur in Frankreich eingeführt werden. Da der Präsidentschaftswahlkampf in vollem Gange ist und Sarkozy im Moment hinter Hollande zurückliegt, sehen Beobachter darin den Grund, dass dieser unbedingt etwas tun möchte, das vom Volk positiv gewertet wird. Laut Sarkozy will Frankreich die Steuer einführen, weil es an sie glaube. Er hofft zumindest, dass Deutschland mitzieht, auch wenn es die anderen Länder ablehnen. Schweden und Großbritannien sind schon außen vor und haben ihre Missbilligung deutlich ausgedrückt.
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EU-Kommission will eine gemeinsame Steuer
Die Kommission engagiert sich für ein europaweites Vorgehen und Mario Monti sprach sich gegen einen Alleingang einzelner Länder aus. Die Besorgnis der Beobachter ist eine mögliche Erhöhung der Arbeitslosenquote in den einzelnen Ländern. Trotzdem ist Frankreich fest davon überzeugt, dass diese Steuer eine Lösung bringen könnte. Es sei keine Zeit zu verlieren und das Ziel sei, diese Steuer bis Ende des Jahres definitiv einzuführen. Frankreich sieht in der Einführung dieser Steuer eine moralische Verpflichtung, da die Krise zu einem großen Teil auf die Finanzindustrie zurückzuführen ist.
Krisengipfel für Ende Januar 2012 geplant
Diese Diskussionen finden im Vorfeld des ersten europäischen Krisengipfels statt, der Ende Januar stattfinden soll. Merkel und Sarkozy haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit neuen Vereinbarungen die Euroländer zu mehr Haushaltsdisziplin zu erziehen. Die Kreditkarte soll nicht unbeschränkt genutzt werden können, sondern die Länder sollen sich an bestimmte Regeln halten, damit die Situation in Europa stabil bleibt. Ob diese Vorschläge genehmigt werden, wird sich beim Krisengipfel zeigen.